Haida Gwaii

Etwa 45 bis 60 km entfernt von der Küste British Kolumbias liegt die Inselgruppe Haida Gwaii. Mit den beiden Hauptinseln Graham und Moresby Island, umfasst Haida Gwaii in etwa 200 Inseln. Besonders an Haida Gwaii ist die Vegetation, welche sich vom Festland unterscheidet. Grundsätzlich wächst ein gemäßigter, nördlicher Regenwald auf den Inseln. Die Isolation vom Festland und ein früherer Rückzug der letzten Eiszeit bildeten die Grundlage für die Entstehung einzigartiger Flora und Fauna. Daher sind Bäume wie die Sitka- Fichte, der Riesen- Lebensbaum, die Nootka- Scheinzypresse, die westamerikanische Hemmlocktanne oder die Rot-Erle, sowie die größte Unterart des amerikanischen Schwarzbäres ausschließlich auf Haida Gwaii zu finden. Aus diesem Grund stehen viele Gebiete der Inseln unter Naturschutz. Auf Moresby Island gibt es einige Provinzparks und Graham Island ist zum größten Teil ein Nationalpark.
(Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Haida_Gwaii, 15.10.2019)


Daniel und ich wohnten 2 Wochen in Tlell auf Graham Island bei unseren neuen Wwoof'ern Christine und Maike. Christine arbeitet für „Parks Canada“. Sie erzählte uns von den „Haida“, den Ureinwohnern Haida Gwaii's, die noch immer die Hälfte der Inselbevölkerung ausmachen. Außerdem empfahl sie uns verschiedene Wanderwege, die wir an unseren freien Tagen erkunden wollten, aber dazu später. Neben Christine und Maike lebten noch der Hund Zoe und eine handvoll Hühner auf dem Grundstück. Da es keine weiteren Tiere gab, bestand unsere Hauptaufgabe in der Pflege des Gemüsegartens. Zum Beispiel mussten wir Möhren und Kartoffeln ernten. Die Möhren lagerten wir in Kisten mit Sand. Auf diese Art trocknen die Möhren nicht aus und können so einen ganzen Winter gelagert werden. Zudem mussten wir Knoblauch pflanzen, neue Beete anlegen und Himbeeren beschneiden. Außerdem gab es eine ganze Menge Unkraut zu beseitigen. Um die Apfelbäume vor den Kühen des Nachbarn zu schützen, welche ab und an zum grasen vorbeikamen, mussten die Zäune um die Obstbäume verstärkt werden. Viele der Zweige und Sträucher die wir aus dem Gemüsegarten holten, galt es zu verbrennen, was ebenfalls eine unserer Aufgabe war. Da ich bereits als Maler gearbeitet hatte, viel es mir zu den Schuppen neu zu streichen.



Christine zeigte uns wie man Joghurt herstellt. Eigentlich ganz einfach: Milch erhitzen, auf Körpertemperatur abkühlen lassen und Joghurt Kulturen untermischen. Die Gefäße stellten wir in eine Kühlbox und füllten diese mit heißem Wasser. Das Ganze ließen wir über Nacht stehen. Fertig.
Neben der Herstellung von Joghurt lernten wir noch Pfifferlinge von anderen Pilzen zu unterscheiden. Einmal begleiteten wir Christine und Maike beim Pilze sammeln. Am Ende pflückten wir fast 5 kg Pfifferlinge. Dementsprechend oft gab es diese zum Abendbrot :D


Pesuta Shipwreck Trail:
Das Shiff "Pesuta" ist im Dezember 1928 an der Ostküste von Graham Island gesunken. Von dem einst 80 Meter langem Transportschiff ist heute nur noch wenig übrig. Ein 6 Kilometer langer Wanderweg führt zu dem Wrack, welches nur bei Ebbe zu erreichen ist.



Sleeping Beauty
Aufgrund seiner atemberaubenden Ausicht hat sich der 729 Meter hohe Mt. Genevieve den Spitznamen "Sleeping Beauty" verdient. Der Wanderweg ging 5,5 Kilometer steil bergauf.



Tow Hill
Der Tow Hill befindet sich im Naikoon Provincial Park. Vom Parkplatz aus führt ein 1 km langer Wanderweg auf den Tow Hill, von wo aus man bei gutem Wetter bis nach Alaska blicken kann.

 

Unsere letzten Tage verbrachten wir am Renell Sound, welcher sich an der Westküste von Graham Island befindet.  Die Straße zum Renell Sound ist recht lang und in keinem guten Zustand. Die meisten Leute kommen entweder zum Jagen oder Angeln hier her. An unserem Campingspot waren wir die einzigen Gäste. Gleich an unserem ersten Tag machten wir Bekanntschaft mit unseren tierischen Nachbarn. Zwei Weißkopfseeadler, ein Schwarzbär und zwei Seelöwen. Später fanden wir heraus, warum unser Campimgspot so beliebt war. Neben uns mündete ein Fluss ins Meer und jede Menge Lachse kämpften ihren Weg den Fluss hinauf. Der Schwarzbär wäre fast in uns hineingelaufen, weil er mehr auf die Lachse achtete als auf seine Umgebung. Erst mit lauten Geräuschen und Zurufen konnten wir ihn auf unser Lager aufmerksam machen. Daraufhin verschwand er. Am nächsten Tag trafen wir ihn dann wieder. Zuerst sahen wir einen Lachs rasend schnell den Fluss hinab schwimmen und im Meer verschwinden. Drei Sekunden später wussten wir auch warum. Der Bär hatte den Fisch gejagt. Leider hatte er kein Glück, denn seine Jagd endete damit, dass er traurig aufs Meer blickte.



Auf dem Video haben wir einen der Lachse gefilmt, als dieser gerade versuchte aus dem Meer in den Fluss zu schwimmen.


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