Drei Wochen in Laos

Nach einem mehrstündigem Flug und einmal Umsteigen in China landeten wir schließlich in Vientiane. Anders als erwartet begrüßte uns in der Hauptstadt von Laos kein hektischer Großstadttrubel. Vielmehr strahlte die ganze Stadt eine Ruhe aus, wie sie sonst nur in Vorstädten zu finden ist. Uns gefiel das ziemlich gut. Wir erkundeten die Stadt drei Tage lang zu Fuß und fanden besonders viel gefallen an der französisch geprägten Architektur und Küche. Traditionell wird in Laos sehr viel Fleisch gegessen. Dieses wird entweder gegrillt oder mit einer Nudelsuppe serviert. Das Baguette wurde von den Franzosen eingeführt und kann an nahezu jeder Straßenecke gekauft werden. Zusammen ergibt dies ein spannendes Stadtbild aus buddhistischen Tempeln, französischen Cafe's, Tuk Tuk's, Häusern im französischen Kolonialstil und asiatischen Suppenküchen. Ein bisschen Sport konnten wir in diesen Tagen auch machen, da zweimal in der Woche Ultimate Frisbee gespielt wird. Da waren wir natürlich dabei 😎.



Da wir in ein paar Wochen die nördliche Landesgrenze zwischen Laos und Vietnam mit dem Bus passieren wollen, beschlossen wir den Süden von Laos nicht zu besichtigen. Stattdessen verbrachten wir unsere Zeit ausschließlich in Nordlaos von wo aus wir uns langsam in Richtung der vietnamesischen Grenze vorarbeiteten.
Also nahmen wir einen Bus nach Norden und fuhren nach Vang Vieng. Vang Vieng ist eine kleine Stadt, die von Regenwald und Karstfelsen umgeben ist. Landschaftlich ist es hier wunderschön. Leider ist Vang Vieng weniger für die Landschaft als für ausgelassene Partys und Drogen bekannt. In der Vergangenheit hatte dies so viele Todesfälle zur Folge, dass die laotischen Behörden eingreifen mussten. Heute werden Drogen nicht mehr öffentlich beworben. Trotzdem können in einigen Bars Bestellungen von "special menues" geordert werden. Uns gefiel der Partytourismus nicht all zu gut, weswegen wir nur zwei Nächte in Vang Vieng blieben.
Wir unternahmen eine 30 km lange Fahrradtour. Dazu leiten wir uns die günstigsten Fahrräder aus, die wir finden konnten. Mit 26 Zoll Damenrädern und ohne Gangschaltung fuhren wir los. Für eine kleine Erfrischung sorgten die vielen Lagoonen entlang des Fahrradweges. Hier machten wir nette Bekanntschaft mit Max, der ebenfalls aus Deutschland kommt und der uns mit netter Gesellschaft und guten Reisetipps zu Laos versorgte. Zu dritt verbrachten wir dann den restlichen Tag.



Weiter ging die Fahrt zur alten Königsstadt Luang Prabang. Diese Stadt ist vor allem für ihre zahlreichen buddhistischen Tempel bekannt. Die Tempel haben wir nicht alle besichtigt, da für fast jeden Eintritt verlangt wird. Die meisten Tempel bewunderten wir nur von außen. Außerdem unternahmen wir wieder eine Fahrradtour. Dieses Mal sollte es zu den Kuang Si Wasserfällen gehen. Sparfüchse wie wir sind, hüpften wir bereits wenige Kilometer vor der Touristenattraktion in den Fluss. 😌



Als wir schließlich weiter reisten wartete eine 17 stündige Busfahrt auf uns. Allerdings ging die Fahrt erst Abends los, sodass wir in einem Nachtbus mit Betten statt Sitzen fuhren. Das Ziel unserer langen Reise war Phongsaly, die nördlichste Provinz in Laos. Hier befanden wir uns in Bergland mit einer Höhe von bis zu 1800 Metern. Das reichte um Abends die Daunenjacken aus den Rucksäcken zu kramen. 😂 Da sich aufgrund der langen Busfahrt nur wenige Touristen nach Phongsaly verirren ist hier alles etwas urtümlicher. Baguettes gibt es nicht mehr an jeder Ecke, dafür aber deutlich mehr Suppenküchen mit ordentlicher Fleischeinlage. In den Straßen gibt es deutlich mehr chinesische Restaurants und chinesisch anmutende Häuser da es bis zur Grenze nicht mehr weit ist. Dementsprechend interessant sah auch unser Frühstück aus. Da wir am frühen Morgen keinen Appetiet auf Nudelsuppe und Grillfleisch hatten, liefen wir zum lokalen Markt wo wir damals noch auf Baguettes hofften. Uns wurde aber schnell klar, dass wir diese vergebens suchen würden. Wir endetet an diesem Morgen mit Obst, gebratenen Nudeln und einigen Dingen die wir nicht kannten, aber mutig genug waren zu probieren. 😖
Den Tag verbrachten wir anschließend mit einer kleinen Wanderung ins Umland und einem wirklich schönen Sonnenuntergang. Anfänglich liefen wir in einer Wolke. Erst auf dem Rückweg schaffte die Sonne ihren Weg durch die Wolkenfront und wir konnten einen wunderschönen Blick über das Bergland genießen.


Mit dem Bus fuhren wir von Phongsaly nach Moung Khoua. Dieses Örtchen liegt bereits wieder auf 1/3 des Weg zurück nach Lunag Prabang. Hier blieben wir eine Nacht da wir von Moung Khoua mit dem Boot weiterfahren wollten.



Die Bootstour dauerte 6 Stunden. Das Boot war halb mit Touristen und halb mit Einheimischen besetzt, die das Wassertaxi nutzten um zu ihren Grundstücken zu gelangen. Seit Nepal haben Daniel und ich eine Ukulele dabei. Diese machte auf der Bootsfahrt die Runde, da jeder gerne mal darauf spielen wollte. Können konnte es allerdings keiner 😂. Zwischendurch mussten wir Umsteigen, da zurzeit sehr viele Staudämme am Mekong gebaut werden. Noch vor ein paar Jahren konnte die gesamte Strecke Phongsaly - Luang Prabang mit dem Boot zurückgelegt werden. Durch den Bau der Staudämme können heute nur noch Teilstrecken gefahren werden. Die Endstation für diesen Tag war Nong Kiao. Hier wollten wir eigentlich nur eine Nacht bleiben und am nächsten Morgen den Bus zurück nach Luang Prabang nehmen. Da es uns hier aber so gut gefiel verlängerten wir gleich zweimal um jeweils einen Tag und erkundeten die Umgebung.



Zurück in Luang Prabang kauften wir uns das Busticket nach Vietnam. Insgesamt soll die Busfahrt 27 Stunden gehen. Wir freuen uns schon sehr 😞. Nunja dazu werden wir wohl mehr im nächsten Blog berichten können.

Nicht warten müsst ihr aber auf unser Video aus Laos, welches wir zeitgleich mit diesem Bericht hochgeladen haben.

Kommentare

  1. Cooler Beitrag:) Toll, dass ihr es auch nach Nong Khiaw und einen der Viewpoints geschafft habt! Und dass ihr am Morgen mal keine Lust auf Nudelsuppe hattet, kann ich auch voll und ganz nachvollziehen, haha. Viel Spaß in Vietnam! Verpasst nicht den Secret Viewpoint auf dem Bai Tho Mountain zum Sonnenaufgang und Ninh Binh :)

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